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Burgen, Schlösser und Ruinen

Im Naturpark Obere Donau

Landkreis Tuttlingen

Das Obere Schloss in Immendingen ist das Wahrzeichen der Stadt und wird als Rathaus genutzt. Als Wasserburg angelegt, entstand der älteste Teil im 12. Jahrhundert. 1409 bis 1531 war das Schloss im Besitz der Herren von Almenhofen. Das Schloss wurde weiter ausgebaut, unter anderem entstanden der Innenhof, der von der Stadtbevölkerung als Zufluchtsort in Kriegszeiten genutzt wurde, sowie der Rundturm, der als Gefängnis diente. 1807 ging das Schloss von der Familie Reischach auf das Haus Fürstenberg über. Es wurde dort 1835 die erste Badener Maschinenfabrik eingerichtet. Mit ihrem großen Wasserrad diente die Fabrik zur Produktion von Mühlen. 1878 wurde die Herstellung in das Untere Schloss verlagert. In den 1930er Jahren kaufte die Gemeinde Immendingen das Obere Schloss und nutzte es zuerst als Wohnung für Flüchtlinge. 1961 bis 1963 wurde das Obere Schloss schließlich renoviert und zum Rathaus ausgebaut.
Das Untere Schloss wurde im 13. Jahrhundert errichtet und war von 1504 bis 1834 im Besitz der Familie Reischach. 1643 geriet das Schloss in Brand und wurde 1706 wiederaufgebaut. Ab 1899 stand das Schloss unter den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, bis es 1917 Johann Georg Mehn erstand. Die Maschinenfabrik, die inzwischen im Unteren Schloss war, wurde von der der Familie Mehn unter dem Namen „Immendinger Gießerei und Maschinenfabrik“ weitergeführt, die 1990 Konkurs ging. Das Untere Schloss ist seit 2009 Gemeindeeigentum und wird unter anderem vom Verein „Natur-Kultur-Geschichte Immendingen e.V.“ als Kulturzentrum und Ausstellungsraum genutzt. Der Schloßpark wurde im Renaissance-Stil neu eingerichtet.

Die Burg Honberg ist das Wahrzeichen der Stadt Tuttlingen und liegt auf 759 m ü. NN. Sie ist frei zugänglich, es befindet sich ein Kiosk in der Burg. Burg Honberg entstand 1460 als Grenzfestung mit zugehörigem Truppenübungsplatz. Sie war Schauplatz mehrerer kriegerischer Ereignisse, unter anderem fand hier die Schlacht bei Tuttlingen 1643 statt, ein wesentliches Ereignis im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). Dabei wurde die Burg Honberg 1645 völlig zertstört. Trümmerteile der Festung wurden nach dem verheerenden Brand in Tuttlingen 1803 als Baumaterial verwendet. 1893 wurde der nordöstliche Turm wiederaufgebaut.
Heute findet auf der Burganlage jedes Jahr das Open-Air-Festival Honberg-Sommer statt, welches überregionale Bedeutung genießt.

Mühlheim besitzt zwei Schlösser, das zweitürmige „Hintere Schloss“, welches nur für Gruppen zu besichtigen ist, sowie das frei zugängliche „Vordere Schloss“. In Mühlheim befinden sich außerdem eine interessante Altstadt, sowie sehenswerte Kirchen. Um 1200 entstand die Burg Mühlheim unter zoller'scher Herrschaft. Über den Bau des Vorderen Schlosses ist nichts bekannt, es ist jedoch eine eigene Anlage zum Hinteren Schloss. 1409 ging Mühlheim von den Herren von Weitingen an die von Enzberg über. 1460 wurde die Herrschaft Enzberg unter zwei Brüdern geteilt, die beiden Schlösser waren unter verschiedener Herrschaft. Während des Dreißigjährigen Krieges 1632 wurde Mühlheim von den Schweden überfallen, die Schlösser wurden dabei stark beschädigt. 1633 eroberte Oberst von Goß die Stadt mit einer kaiserlichen Truppe zurück und hinterließ dabei ein Blutbad mit 300 toten Schweden. 1635 litt die Stadt unter der Pest. 1750 wurde das Vordere Schloss abgebrochen und neugebaut, 1751 bis 1753 wurde das Hintere Schloss umgebaut. 1805 wurde die Herrschaft Mühlheim württembergisch, 1806 badisch. 1986 bis 1989 wurde das Hintere Schloss renoviert. 1989 wurde das Vordere Schloss zum Bürgerhaus mit Stadtbücherei und Ausstellung umfunktioniert.

Ruine Pfannenstiel liegt in der Nähe von Fridingen auf 804 m ü. NN und ist frei zugänglich. Sie ist zwischen 1250 und 1300 entstanden, war aber um 1400 schon nicht mehr bewohnt. Der Sage nach wurde die Burg durch ein Feuer, das von einem Blitzschlag verursacht wurde, zerstört. Zuvor soll eine Rittertochter versucht haben, ihren kleinen Bruder zu ermorden, um an das Erbe zu gelangen. 1476 ging die Ruine an das Kloster Beuron über, mit der Säkularisation 1803 schließlich an die Hohenzollern.

Ruine Kallenberg ist neben der Ruine Falkenstein wohl die bedeutendste Ruine im Oberen Donautal. Sie liegt zwischen Beuron und Fridingen auf 776 m ü. NN. Man hat von ihr aus eine gute Aussicht auf das Tal der Donau. Um 1200 wurde unterhalb der heutigen Burg eine Höhle befestigt, die als Wohnplatz während der Errichtung Kallenbergs dienen sollte. Im 13. Jahrhundert ist das Adelsgeschlecht von Kallenberg nachweisbar. 1381 ging die Burg an Österreich über und war seitdem unter verschiedenen Pfandbesitzern, bis sie schließlich 1805 an Württemberg und 1810 an Baden überging. 1903 brannte der Oberhof der Burg ab, 1911 wurde die Burg durch ein Erdbeben beschädigt. Heute befindet sich die Burganlage in Besitz des Landkreises Tuttlingen.

Landkreis Sigmaringen

Das Schloss befindet sich auf 788 m ü. NN zwischen Fridingen und Beuron und ist nicht zugänglich, da es in Privatbesitz ist. Das Jägerhaus, unterhalb des Schlosses, gehörte ebenfalls zum Besitz und ist nun eine Gaststätte. Bronnen ist zwischen 1100 und 1150 entstanden. 1409 ging Bronnen zusammen mit der Herrschaft Mühlheim an die Herren von Enzberg. 1731 bis 1755 wurde die Burg in ein Jagdschloss umgebaut. 1932 wurde das Schloss durch das NS-Regime enteignet, bis es 1945 wieder an die Herren von Enzberg kam. Aktuell ist das Schloss im Besitz eines Architekten.

Burg Wildenstein liegt auf 810 m ü. NN und zählt zu den am besten erhaltenen Burgen in Deutschland. Die Burghöfe sind frei zugänglich, dort kann man auch in die Burgschenke einkehren. Wie Keramikfunde zeigen, ist die Wildenstein nach dem 13. Jahrhundert als Nachfolgeanlage von vier, zwischen 1100 und 1200 erbauten, kleineren Burgen rund um das heutige Wildenstein entstanden. Seit dem 13. Jahrhundert war Burg Wildenstein unter verschiedenen Besitzern, bis die Burg 1415 an Johann Werner von Zimmern überging. Nach einer Fehde zwischen den Brüdern von Zimmern nahm Gottfried Werner die Burg ein, die ihm und seiner Familie dann sogleich als Zufluchtsort vor der Pestepidemie 1518/19 diente. 1520 bis 1550 wurde die Burg zur Festung ausgebaut. 1525 und 1530 wurde sie erneut Zufluchtsstätte, diesmal vor dem Aufstand der Bauern bzw. während des Schmalkaldischen Krieges. Seit 1594 war Wildenstein erneut unter verschiedenen Herrschern und wurde in verschiedenen Kriegen umkämpft. 1744 wurde die Burg schließlich fürstenbergisches Staatsgefängnis. Die Brücke brannte aufgrund der Unachtsamkeit eines Wächters nieder und 1756 schlug der Blitz ein. 1804 bis 1806 wurde die Burg nach starker Baufälligkeit wieder renoviert. 1911 setzte ihr allerdings erneut ein Erdbeben zu. 1922 wurde in der Vorburg eine Jugendherberge eingerichtet und 1971 schließlich die ganze Anlage an das Deutsche Jugendherbergswerk verkauft. 1977 konnte die Burg ihr 900-jähriges Jubiläum feiern. 2017/ 2018 erfolgten erneut große Renovierungsarbeiten.

Das Schloss liegt auf 781 m ü. NN und ist nicht zur Besichtigung zugänglich. Es entstand vermutlich um 1100 als Burg. Ende des 12. Jahrhunderts waren die Herren von Werenwag Dienstmannen der Grafen von Hohenberg, ein schwäbisches Adelsgeschlecht. Hugo von Werenwag war ein bedeutender Minnesänger. 1381 wurde Werenwag österreichisches Lehen. Die Werenwager zogen um 1500 nach Reutlingen. 1629 ging das Lehen an die Fürstenberger. 1861 geriet das Schloss in Brand, 1911 wurde es durch ein Erdbeben stark beschädigt. Schloss Werenwag dient der Familie Fürstenberg als Wohnsitz, aktuell wird es von Prinz Maximilian Joachim zu Fürstenberg bewohnt.

Schloss Hausen liegt oberhalb des Ortes Hausen im Tal auf 792 m ü. NN und ist frei zugänglich. Im 11. Jahrhundert wurde auf dem Felsen eine Burg erbaut, von der heute allerdings nicht mehr viele Mauerreste übrig sind. Es wohnten dort die edelfreien Herren von Hausen, ab 1220 nannte sich ein Zweig der Ramsberger „von Hausen“. Um 1220 entstand eine Burg in Buckelquaderbauweise unter den Staufern.  Im 14. und 15. Jahrhundert wurde Hausen zum Schloss umgebaut. Ab 1648 hatte das Schloss wechselnde Besitzer, bis es 1813 abgebrochen wurde. 2007 wurden Teile des Schlosses durch die „Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal“, mit finanzieller Unterstützung durch die Naturparkförderung, saniert. 2008 wurde das Schloss „Denkmal des Monats Februar 2008“.

Die beiden Burgruinen Ober- und Unterfalkenstein liegen auf 743 m über NN. Oberfalkenstein ist frei zugänglich und liegt auf dem Höhenrücken, wohingegen das Betreten von dem, auf einer Felsnase oberhalb der Neumühle liegenden, Unterfalkenstein untersagt ist. Aufgrund von Keramikfunden lässt sich sagen, dass Unterfalkenstein wohl die ältere der beiden Burgen ist und zwischen 1100 und 1150 entstand. Oberfalkenstein entstand ca. 1200. 1213 wurden die Herren von Falkenstein erstmals genannt, seitdem waren beide Burgen unter wechselnden Besitzern, u.a. 1516 unter Gottfried Werner von Zimmern, der Oberfalkenstein bis 1545 völlig neu umbaute, zeitgleich mit der ebenfalls ihm gehörenden Burg Wildenstein. Die Grafen von Zimmern betrieben auf Falkenstein eine eigene Glasverhüttung. Zuletzt war Falkenstein 1627 fürstenbergisch. 1631 wurde die Burg als unbewohnbar bezeichnet. Mehrfach wurden große Teile der Ruine von der "Aktion Ruinenschutz Oberes Donautal" freigelegt und grundlegend saniert. Weitere, ergänzende Maßnahmen folgten, jeweils mit finanzieller Unterstützung des Naturpark Obere Donau (Naturpark-Förderung).

Die auch Neugutenstein genannte Burg wird erstmals 1345 urkundlich erwähnt. Sie befand sich, als Lehen des Herzogs Albert von Österreich, im Besitz von Burkhard von Reischach. Seitdem war sie unter wechselnden Besitzern, zuletzt ging die Burg 1783 an den Fürsten Karl Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen. Zur Burg gehört auch ein auf der Hochfläche liegender Wirtschaftshof. Die Burg wird bereits seit 1410 als Ruine (Burgstall) bezeichnet. Sie beeindruckt durch ihre extreme Lage, vom Aussichtsfelsen bestehen wunderschöne Blickbeziehungen auf die tieferliegende Burg.

Ruine Dietfurt stammt aus dem 11. Jahrhundert, wobei der Felsen schon viel früher besiedelt wurde. In der Burghöhle wurden Funde von der Altsteinzeit, über die jüngere Urnenfelderzeit und die römische Epoche, bis hin zum Mittelalter ausgegraben. Erwähnt wird Dietfurt zum ersten Mal 1095. Die Burg war seitdem unter wechselnden Besitzern, zuletzt 1534 im Besitz des Hauses Fürstenberg, ab 1806 dann unter Hohenzollern-Sigmaringen. 1924 erwarben die „Neutempler“ die Ruine, bis die Gemeinschaft 1933 verboten wurden. Nach 1945 haben Unbekannte in der Burghöhle nach einem legendären Schatz, einem vergoldeten Kegelspiel, gesucht. 1970 wurden in dieser Raubgräberhöhle Scherben aus verschiedenen Zeitaltern gefunden, weswegen dort immer wieder Grabungen durchgeführt werden. Seit 1959 ist die Bergwacht Sigmaringen Pächter, 2005 hat sie schließlich das gesamte Areal gekauft. Vertreter der Bergwacht arbeiteten die Geschichte der Burganlage und besonders des Neutempler-Ordens auf und informieren hierüber auch bei Führungen.

Das Schloss Sigmaringen liegt auf 605 m über NN und kann bei einer ca. 60 minütigen Führung besichtigt werden. Es werden auch Themenführungen angeboten. Im 11. Jahrhundert enstand die erste Anlage der Burg, deren Erbauer allerdings unbekannt sind. Im Jahr 1077 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung, als sie vergeblich, im Zuge des Krieges gegen Heinrich IV., durch Rudolf von Schwaben belagert wurde. 1083 wird Ludwig I. von Sigmaringen-Spitzberg erstmals erwähnt. Um 1200 wurde die Burg unter den Grafen von Helfenstein in Buckelquaderweise umgebaut, 1460 bis 1500 unter den Grafen von Werdenberg schließlich zum Schloss. 1535 ging sie nach dem Tod des letzten männlichen Werdenbergers an die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen über, unter denen sie ab 1576 zu einem Renaissanceschloss erweitert wurde. 1632 wurde das Schloss im Zuge des Dreißigjährigen Krieges von den Schweden besetzt, ein Jahr später wieder zurückerobert. 1893 erfasste ein Brand das Schloss, woraufhin es ab 1895 teilweise wiederaufgebaut und ab 1899 im Stile des Eklektizismus neugestaltet wurde. 1944 wurde die französische Vichy-Regierung auf das Schloss evakuiert. Die fürstliche Familie wurde ausquartiert. Das Schloss ist aktuell zeitweise wieder Wohnsitz von Karl Friedrich Prinz von Hohenzollern.

Die Ruine liegt auf 630 m über NN und ist für alle frei zugänglich. Gegenüber der Ruine Hornstein liegt die Ruine Bittelschieß. Zum ersten Mal erwähnt wurde die Ruine Hornstein im Jahr 1244. Die Burg wurde mehrmals ausgebaut, so wurde ab 1512 die alte Anlage aus dem 13. Jahrhundert erweitert, ab 1693 das Alte Schloss teilweise abgerissen und ein neues, vierstöckiges Schloss gebaut. 1787 ging der Besitz von den Hornsteinern an die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen über. 1818 wurde Hornstein hohenzollerische Strafanstalt, bis diese 1868 geschlossen wurde. 1870 wurde das Schloss von der Familie von Hornstein zurückerworben, 1873 jedoch teilweise abgebrochen und dem Zerfall preisgegeben. Seit 1988 restaurierte der Förderverein „Ruine Hornstein" e. V., mit finanzieller Unterstützung durch die Naturpark-Förderung und weitere Fördertöpfe, die Ruine. Durch das umfangreiche Veranstaltungsprogramm des Vereins hat sich die Ruine Hornstein inzwischen zu einem Anziehungspunkt für Touristen entwickelt.

Scheer gehört zu den ältesten Orten im Donautal. Kelten wie Römer bauten Straßen, die durch die Stadt führten. Im Frühmittelalter entstand bereits eine Burg Scheer, sowie die benachbarte Burg Bartelstein. Das Schloss entstand, unter Graf Andreas von Sonnenberg zwischen 1486 und 1496, anstelle der Burg. 1561 wurde das Schloss erweitert. Als Anbau entstand eine Wachstube mit Gefängnis unter Truchsess Josef Wilhelm von Waldburg. Der Raigelsberg, der heutige Schlosspark, wurde als englischer Garten angelegt. 1785 wurde die Grafschaft an die Fürsten von Thun und Taxis verkauft. 1805 kam Scheer unter die Herrschaft des Königreiches Württemberg. 1935 wurde das Schloss durch ein Erdbeben stark beschädigt. Heute befindet sich das Schloss in Privatbesitz und ist nicht zugänglich.

Die Burg Baldenstein wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts durch den Grafen von Gammertingen, vermutlich als dessen Stammsitz, errichtet. 100 Jahre nach der Erbauung wurde die Burg durch einen Brand zerstört und fiel, nachdem das Geschlecht der Grafen von Gammertingen ausstarb, mit den gesamten Gemarkungen Gammertingen und Hettingen, an die Grafen von Veringen.
Das dazugehörige Dorf Baldenstein ging zunächst um 1140 an das Kloster Zwiefalten, wurde dann jedoch aufgegeben und das Gebiet zwischen Hettingen und Gammertingen aufgeteilt.
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Ruine freigelegt und restauriert.

Die Ruine der Doppelburg Vorder- und Hinterlichtenstein liegt versteckt auf einem bewaldeten Bergkamm zwischen Neufra und Gauselfingen. Als Herrschaftssitz der Herren von Lichtenstein wurden beide Burgen im Abstand von rund 500 m errichtet, Vorderlichtenstein Mitte des 12. Jahrhunderts, Hinterlichtenstein um 1200. In ihrer Geschichte wechselten die Gebäude häufig den Besitzer, die eine Hälfte Hinterlichtensteins wurde zeitweise separat verkauft. Die Burgen wurden spätestens seit 1474 nicht mehr bewohnt und verfielen zusehens.
Im Jahr 1996 gründeten Bürger aus Neufra den "Verein zum Erhalt der Ruine Lichtenstein e.V." und setzten die Ruinen wieder instand. Seit 2010 sind die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und die Ruinen sind der Öffentlichkeit frei zugänglich.

Das 1720 erbaute Schloss steht am Platz einer Burganlage aus dem 11. Jahrhundert, welche durch die Grafen von Gammertingen errichtet wurde. Es thront rund 40 m oberhalb der Altstadt und beeindruckt seine Besucher mit Stuckdecken, die zum Teil noch aus der Zeit des Rokoko stammen. Bei den umfangreichen Instandsetzungen von 1991 bis 1994 konnten, neben den Deckenverziehrungen, dabei auch die historische, dreiläufige Eichenholztreppe und zahlreiche Malereien restauriert werden. Heute beherbergt das Schloss das Hettinger Rathaus, sowie das Fastnachtsmuseum Narrenburg, welches in der Zehntscheuer untergebracht ist.

Zollernalbkreis

Zwischen 1050 und 1100 erbaut, liegt die Ruine auf dem, mit 1011 m Höhe über NN, höchsten Berg des Zollernalbkreises, dem Oberhohenberg. Die Grafen von Hohenberg ließen sie errichten, bevor das Gebiet 1381 an Österreich fiel und verschiedene Lehnsherren auf die Burg kamen. Mitte des 15. Jahunderts wurde die Burg dann von den Rottweilern angegriffen, zerstört und in großen Teilen abgetragen.
Heute ist der Oberhohenberg als Erlebnistreffpunkt, mit der teilweise freigelegten Ruine, ein beliebtes Ausflugsziel. Eine Hängebrücke führt über den ehemaligen Wallgraben, eine Metallkonstruktion zeichnet die Form des einstigen Achteckturmes nach und Hinweisschilder erklären sowohl die Reste der Burg, als auch des Ortes Obehohenberg, der unterhalb der Festung angesiedelt war. Das Angebot wird ergänzt von einer Schutzhütte und einem Spielplatz, so dass alles auf einer Rundwanderung erkundet werden kann.

Die Höhenburg Wenzenstein entstand, an Stelle des vorherigen Herrensitzes der Herren von Winzeln, im 12. Jahrhundert und wurde nur rund 100 Jahre bewohnt. Auf über 5950 m Höhe über NN liegt die Burganlage mit drei Seiten direkt an der Felskante, erkennbar sind heute noch die Bereiche der Vor- und der Kernburg, in letzterer kann man die ehemalige Bebauung anhand von Schuttriegeln nachvollziehen. Auch die ehemalige Burgzisterne kann man noch besichtigen.

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